22.-24. November 2002, Zentrum für Mittelalterstudien der Otto-Friedrich-Universität Bamberg
Organisation: Klaus van Eickels und Tanja Brüsch
Tagungskonzept
Leitvokabeln wie „Performanz“, „symbolische Kommunikation“, „Ritual“, „Medialität“ usw. zeigen, daß die Fragestellungen der historischen Kulturwissenschaften gegenwärtig geprägt werden von dem Wissen um die Formgebundenheit jeglichen historischen Narrativs. Jenseits der Leitvokabeln allerdings, wenn es um die forschungspraktische Umsetzung dieser Einsicht geht, machen sich die sehr unterschiedlichen disziplinspezifischen Traditionen bemerkbar. Literatur-, Kunst- oder Musikwissenschaft sind es gewohnt, ästhetische Argumentationstechniken ins Zentrum ihrer Forschungen zu stellen – narrative oder poetische Strukturen, formale Anordnungen, Lichtführungen, Perspektiven, Rhythmen, Choreographien und so weiter. Historiker hingegen finden in ihrer disziplinären Tradition eher selten (etwa bei der Deutung von Architektur) vergleichbare Forschungsperspektiven. Der Brackweder Arbeitskreis widmet seine neunte Sitzung der Frage, wie in mittelalterlichen Gesellschaften aesthetisch, mit den Mitteln der Form, argumentiert worden ist und welche Rolle diese Argumentationen für die sozialhistorischen oder kulturwissenschaftlichen Deutungen spielen. Dabei wird es auch darum gehen, mehr Erfahrung mit den – trotz gleicher Leitvokabeln – deutlich verschiedenen Erkenntnisabsichten in den unterschiedlichen kulturwissenschaftlichen Disziplinen zu sammeln. Mehr noch als die bisherigen Sitzungen des Arbeitskreises ist diese neunte auf das gegenseitige Lernen zwischen den kulturwissenschaftlichen Disziplinen angewiesen. Weiterlesen